Vinyasa Flow: Ein populärer Yoga-Stil mit Power

Vinyasa Flow: Ein populärer Yoga-Stil mit Power

In diesem Artikel erfährst du, was Vinyasa-Yoga für ein Yoga-Stil ist und für wen es sich am besten eignet.


Wer die Wahl hat, hat die Qual: Bier-Yoga, Metal-Yoga, Ziegen-Yoga, Dog-Yoga, … Was es nicht alles gibt! Dazu kommen die eher “klassischen” Yoga-Richtungen wie Hatha-Yoga, Ashtanga, Kundalini-Yoga, Bikram-Yoga auch gerne Hot-Yoga genannt etc. Ich setze klassisch in Anführungszeichen, weil auch diese Yoga-Stile nicht älter als 70 Jahre sind.


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Yoga wie wir es kennen, also Asana-Yoga, Yoga, bei dem man sich bewegt, kam erst in der Neuzeit von Indien in den Westen. 

(Wenn du dazu mehr wissen willst, dann lies mal meinen Artikel über den gerne verbreiteten Mythos, dass Yoga Tausende von Jahren alt ist.)

Auf jeden Fall hat man eine große Auswahl und gerade als Anfänger kann das verwirrend sein. Was passt denn jetzt zu mir? Da gibt es nur eine Lösung: ausprobieren.

Mein Tipp für Anfänger ist Hatha Yoga oder sanftes Vinyasa Yoga


Während “Hatha”-Yoga geschichtlich gesehen eigentlich jedes Yoga mit körperlicher Bewegung meint, hat sich in den letzten Jahrzehnten Hatha-Yoga auch als ein Yoga-Stil etabliert.

  • Im Hatha-Yoga werden die Asanas einzeln praktiziert und nicht unbedingt kombiniert. Erst die eine Position, herauskommen, kleine Pause, dann die nächste Position. Es wird Wert auf achtsame, bewusste Ausführung gelegt.
  • Im Vinyasa-Yoga ist das etwas anders. Man wechselt direkt von einer Position in die nächste, der Übergang zwischen den Positionen ist genauso wichtig und auch das Hineinkommen in die Asana ist Teil der Übung. Zusätzlich wird noch der Atem fokussiert. Körper, Geist und Atem verschmelzen und man “fließt” durch die Asanas. (Daher auch der Name Vinyasa-Flow).


Der Geist ist ganz fokussiert und kommt dadurch zur Ruhe.

Die Abfolge und Kombination der Asanas ist dabei aber nicht ganz willkürlich, sondern folgt oft einem roten Faden, einem Thema oder bereitet auf eine anspruchsvollere Asana vor.


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Der bekannteste Vinyasa-Flow ist wohl der Sonnengruß. Atem und Bewegung sind aufeinander abgestimmt. So atmet der Yogi im Sonnengruß “immer” ein, wenn er sich aufrichtet und “immer" aus, wenn er sich vorbeugt.


“Die Bewegung folgt dem Atem. Der Atem hat immer Vorrang”,

sage ich sehr oft in meinen Vinyasa-Stunden.


Damit meine ich, dass der Atem der beste Indikator dafür ist, ob die Asana zum Körper passt: Wenn ich mich in eine Position hineinpresse (mein Ego ist dann zufrieden), aber ich nicht mehr frei atmen kann, dann verliert die Position einen Großteil ihrer Wirkung und es gibt keinen Unterschied mehr zu einer Gymnastikübung (sorry, liebe Turner, nicht bös gemeint!).

Auch kann es sein, dass ich mich zwar aufrichte, dazu aber mehrere Atemzüge benötige. Dann ist das auch in Ordnung. Hauptsache ich atme :-)

Das bewusste Atmen kombiniert mit der körperlichen Bewegung bringt den Geist zur Ruhe und das ist das eigentliche Ziel des Yoga. Das “Ego” hat mal Pause.


Krishnamacharya


(Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Tirumalai_Krishnamacharya)


Herkunft von Vinyasa-Yoga

Historisch geht Vinyasa-Yoga auf den Yogi T. Krishnamacharya zurück. Er unterrichtete seine Schüler nur im Einzelunterricht und setzte Yoga zu therapeutischen Zwecken ein. Er kreierte individuelle Reihenfolgen für jeden Schüler und passte die Asanas an die Bedürfnisse des Schülers an.

Zusätzlich führte er die Verbindung zwischen Atem und Bewegung ein. Während früher Asanas lediglich Vorbereitung für das sitzende Meditieren waren (langes Sitzen benötigt einen stabilen Rücken), wurde die Meditation nun Teil der Bewegung. Die Schüler kamen in den “Flow”.

Die Kunst, die Asanas sinnvoll aneinander zu reihen, neudeutsch auch “Sequencing” genannt, geht auch auf T. Krishnamacharya zurück. Die geschickte Auswahl und Abfolge der Asanas erfordert eine Kenntnis der Anatomie im allgemeinen, aber besonders der individuellen Bedürfnisse des Schülers, eine Kenntnis über die Wirkung der verschiedenen Asanas und eine Kenntnis über den Atem.




Heutzutage beginnt eine Vinyasa-Yoga-Stunde meist mit einer kurzen Meditation oder bewussten Atmung zum Ankommen und um den Alltag abzulegen, gefolgt von aufwärmenden Übungen

Zur Mitte hin folgen Asanas, die aneinandergereiht zu einer Asana-Sequenz geknüpft werden und den Schüler körperlich etwas fordern.

 Im letzten Drittel werden die Muskeln eher gedehnt und der Körper kommt wieder zur Ruhe. 

Den Abschluss macht meist eine Endentspannung, in der die im Körper entstandenen Energien gleichmäßig verteilt werden können.


Wenn du Lust hast, kannst du in diesem Video mal eine Vinyasa-Stunde ausprobieren.



Wenn du noch nie Yoga gemacht hast, kann eine Vinyasa-Stunde eine Herausforderung sein. Aber es lohnt sich dranzubleiben: Viele Sequenzen kommen immer mal wieder vor, z.B. der Sonnengruß, und so bekommst du schnell durch die Wiederholung eine stabile Basis, von der aus du dich gut weiterentwickeln kannst.

Vinyasa-Yoga ist für alle Niveaus und alle Körper geeignet, denn ganz nach T. Krishnamacharya: 

Yoga soll sich dem Körper anpassen und nicht der Körper an das Yoga.


Welches ist dein liebster Yoga-Stil?

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